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Bismillahi-Rahmani-Rahim
Über
die Fürsprache (schafa´a) des Propheten Muhammad –
Allah segne ihn und schenke ihm Frieden – für seine
Gemeinde (umma)
Ibn ´Umar –
möge Allah mit ihm zufrieden sein – sagte: „ Der Prophet –
Allahs Segen und Friede seien auf ihm – rezitierte den
Qur’ânvers: ‚Mein Herr, wahrlich sie (die Götzen) leiten gar
viele von den Menschen irre. Wer also mir folgt, der gehört
wahrlich zu mir und wer sich mir widersetzt, so bist Du
wahrlich All-Verzeihend, Barmherzig.’ (1) Dann hob er seine
Hände und sagte: ‚ O Allah, meine Gemeinde, meine Gemeinde!’
und weinte. Da sagte Allah, gepriesen ist Er und erhaben: ‚O
Jibrîl, geh’ zu Muhammad – und Dein Herr weiß es am Besten –
und frage ihn: ‚warum weinst du?’’ Jibrîl – Friede sei mit ihm
– kam zum Propheten – Allah segne ihn und schenke ihm Frieden
– und fragte ihn. Und der Prophet – Allahs Segen und Frieden
seien auf ihm – sagte es ihm und dann sagte er zu Jibrîl: ‚und
Allah weiß es am Besten.’ Darauf sandte Allah Jibrîl – Friede
sei mit ihm – ein zweites Mal und befahl ihm: ‚Geh zu Muhammad
und teile ihm mit: ‚ Ich werde dich was deine Gemeinde angeht
froh machen und dich nicht traurig machen, indem Ich ihr
Schaden zufüge!’“(2)
Hudhaifa sagte
– möge Allah mit ihm zufrieden sein: „Der Prophet – auf ihm
sei der Segen Allahs und Friede – blieb für lange Zeit weg und
kam nicht mehr heraus bis wir schon dachten, er werde
überhaupt nicht mehr herauskommen. Als er dann schließlich
herauskam, warf er sich nieder und verharrte so lange in der
Sajda (Niederwerfung), daß wir schon dachten, daß seine Seele
während dieser Niederwerfung von ihm genommen worden sei. Als
er dann schließlich den Kopf hob sagte er: ‚Mein Herr hat mich
bezüglich meiner Gemeinde gefragt: ‚Was soll ich mit ihnen
tun?’ und ich habe geantwortet: ‚Was Du willst, O mein Herr,
sie sind Deine Geschöpfe und Deine Diener.’ Dann fragte er
mich ein weiteres Mal und ich antwortete Ihm das Gleiche. Da
sagte Er: ‚ Wir werden Dir keine Schande bereiten, was Deine
Gemeinde angeht, O Muhammad!’ Dann teilte Er mir mit, daß die
Ersten von meiner Gemeinde die ins Paradies eingehen 70.000
sein werden von denen jede tausend weitere 70.000 mit sich
nehmen und keiner von ihnen wird um Rechenschaft gefragt
werden.
Dann sandte er
mir einen Boten, der sagte: ‚Bitte, und es wird dir gewährt.
Frage, und es wird dir gegeben!’ ich fragte Seinen Boten:
‚Wird mein Herr mir geben um was immer ich bitte?’ Er
antwortete: ‚ Er hat mich zu nichts anderem gesandt, als dir
zu geben, worum du auch bitten magst.’ Und wahrlich, mein Herr
hat mir alles gegeben, worum ich gebeten habe und ich sage
dies ohne jeden Stolz: Er hat mir zu Lebzeiten meine Sünden
vergeben, die früheren und die künftigen, während ich noch
(auf der Erde) umhergehe. Er hat mir gewährt, daß meine
Gemeinde keinen Mangel leiden und nicht besiegt werden wird.
Und Er hat mir al-Kauthar gegeben, einen Fluß des Paradieses,
der in meinem Trinkbecken mündet. Und Er hat mir Macht und den
Sieg über meine Feinde verliehen und ihre Ränge mit Furcht
erfüllt auf eine Entfernung von einer Monatsreise von meiner
Gemeinde. Er hat mir gewährt, als erster der Propheten ins
Paradies einzugehen. Und Er hat mir und meiner Gemeinde die
Kriegsbeute erlaubt und viele andere Dinge, die Er denen, die
vor uns waren, verboten hatte, und uns nicht dafür zur
Rechenschaft gezogen.’“(3)
´Abd Allah ibn
´Umar – möge Allah mit ihm zufrieden sein – überlieferte, daß
der Prophet – Allah segne ihn und schenke ihm Frieden – sagte:
„Wenn du den Gebetsrufer (mu‘adhin) hörst, wie er zum Gebet
ruft, sprich ihm nach, was er ruft und dann sende
Segenswünsche (salawat) auf mich. Und wer auch immer einmal
Segen auf mich wünscht, auf den sendet Allah zehn
Segenswünsche. Und bitte Allah, den in Erhabenheit Gepriesenen,
für mich um al-Wasîla, welche eine der Stufen des Paradieses
ist, die nur für einen einzigen Gottesdiener aus der gesamten
Schöpfung bestimmt ist und ich hoffe, dieser Eine zu sein. Und
wer auch immer Allah für mich um al-Wasîla bittet, dem wird
meine Fürsprache (schafa´a) zuteil.“(4)
Al-´Utbi, einer
der Prophetengefährten – möge Allah mit ihnen zufrieden sein –
sagte: „Während ich am Grabe des Propheten saß, kam ein
Beduine und sagte: ‚Friede sei mit dir, O Gesandter Allahs.
Ich habe gehört, daß Allah sagt: ‚Und wenn sie, nachdem sie
sich selbst Unrecht zugefügt (Schlechtes begangen) haben, zu
dir kommen und Allah um Verzeihung bitten und der Gesandte für
sie um Verzeihung bittet, so finden sie Allah bestimmt in
Vergebung sich Zuwendend, Barmherzig.’(5) So bin ich zu dir
gekommen, um Verzeihung zu erbitten und um deine Fürsprache
bei meinem Herrn zu bitten!’ Dann fing er an, ein Gedicht zu
rezitieren:
‚
O Bester, dessen Gebein je in der Erde Tiefe bestattet
ward
des süßer Wohlgeruch die Tiefen und die Höh’n mit Duft
erfüllt
Geopfert will ich selbst sein für ein
Grab, in dem du wohnst
Darin ist Reinheit, Großmut, Edelmut
’
Dann ging er
und ich nickte ein und sah den Propheten – Allah sende Segen
auf ihn und vollkommene Friedensgrüße – im Traum. Er sagte zu
mir: ‚ O´Utbi, lauf hinter dem Beduinen her und verkünde ihm
die frohe Botschaft, daß Allah ihm vergeben
hat!’“(6)
(1) Sure Ibrahim: 36 (2) überliefert von
Muslim (3) überliefert von Imam Ahmad (4) überliefert
von Muslim (5) Sure an-Nisa’ : 64
(6) überliefert von
Imam an-Nawawi in al-Adhkar und al-Idah fi Manasik
al-Hajj; von Ibn Kathîr in seinem Tafsir;
al-Qurtubî in seinem Ahkam al-Quran ; Ibn al-Jawzî in
Muthir al-Gharam as-Sakin ila aschraf al-Amakin; von
Ibn Qudama in al-Mughnî; von Samhudi in Khulasat
al-Wafa; von Ibn Hajar al-Haitamî in al-Jawhar
al-Munazzam; Ibn ´Aqil in at-Tadhkira; von Ibn
Jama´a in Hidayat as-Salik; sowie von Taqiy ad-Dîn as-Subkî
und anderen.
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