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Über wahre Dienerschaft
von
Maulanâ Scheikh Muhammad ´Adil Nazim al-Haqqanî *,

Damaskus, 27. April 1980, 12. Jumad Thani 1400

Bismillahi-Rahmani-Rahim

Maddad ya sayydi

Wir werden jetzt einen sehr wichtigen Charakterzug des Dieners gegenüber seinem Herrn betrachten, die Eigenschaft des wahren Dieners, wie er sein sollte:

Unser Großscheich erklärte diesen Punkt. Allah der Allmächtige liebt etwas, und seine Diener lieben etwas. Du hast Wünsche, und Er hat Wünsche. Der Diener möchte, daß seine Wünsche erfüllt werden. Allah möchte Seinen Willen erfüllt sehen. Was meinst Du? Wird dein Wille geschehen oder Sein Wille? Wir schauen und sehen, daß immer Sein Wille geschieht. Sein Wille geschieht und unserer nicht. Und es ist ein Segen und eine Gnade Allahs, die Wünsche Seiner Diener unerfüllt zu lassen, und Seinen Willen geschehen zu lassen. Warum? Weil Allah der Allmächtige weiß, was geschieht, ob etwas gut für uns ist oder nicht. Wenn er weiß, daß etwas gut ist für uns, gibt er es uns. Wenn es nicht gut ist für uns, nimmt er es uns. Darum sagt unser Großscheich: alles, was unserem Herrn gefällt, ist gut für uns. Und alles, was wir mögen, ist nicht gut für uns. Aber trotzdem verlangt jeder doch nach Erfüllung seiner Wünsche. Und wenn es nicht so geschieht, wie es ihm gefällt, ist er zornig und traurig. Das ist die Ignoranz des Menschen. Er mag so viele Bücher lesen und Zeugnisse besitzen, dennoch ist er unwissend über sich und Allah. Das ist eine äußerst wichtige Charakteristik für Diener.

Ein Mensch mag zu seinem Chef sagen: „Ja, mein Herr, wie Sie wünschen.“ Wenn ein Diener nicht zu seinem Herrn sagen kann: „Ja, mein Herr, wie Du willst!“, ist er kein wahrer Diener. Wir schauen und sehen, daß alles so geschieht, wie Er will. Und trotzdem hadern wir mit unserem Herrn und verlangen, es solle so sein, wie wir wünschen. Es ist vollkommene Narrheit.

Wir wollen Euch zu diesem Punkt eine Geschichte erzählen:

Einmal war Jesus Christus - Friede sei mit ihm – auf einer Reise, und ein Mann begleitete ihn auf seinem Wege. Sie kamen am Meer entlang und sahen einen Haufen Knochen am Strand liegen. Diese Person bat Jesus: „Oh, Geist Allahs, bitte mach diese Knochen wieder lebendig, so daß ich sehen kann, was es für ein Tier war.“ Jesus sagte: „Nein!“, er weigerte sich und sagte: „Verlange nicht so etwas!“ Der andere wiederholte seine Aufforderung. Er sagte: „Ich will es aber sehen.“ Und wieder antwortete ihm Jesus: „Verlange das nicht!“

Alle Propheten haben göttliches Wissen. Jesus wußte, was dieser Mensch nicht wußte. Als der jedoch nicht aufhörte zu fragen, bat Jesus schließlich Allah, die Knochen wieder lebendig zu machen. Da wurde aus ihnen ein Leopard, der den Mann angriff und zerfleischte.

Wir sollten daraus eine Lehre ziehen: Verlange nie danach, was dein Ego möchte. Sag nicht: „Das muß sein, denn ich wünsche es so.“ Nein, laß es, wie dein Herr es liebt, nicht wie du es liebst, sonst könnte dadurch auch zu dir ein Leopard kommen.

Weine nicht, wenn deine Wünsche nicht erfüllt werden. Du mußt zufrieden sein, auch wenn dein Wunsch nicht erfüllt wird. Du musst wissen, daß dein Herr deine Wünsche gegen die Seinen eintauscht und nur Gutes für dich will. Allah will Gutes für dich hier und im Jenseits. Und dein Ego verlangt nur nach den Freuden dieses Lebens und ist am Jenseits nicht interessiert.

*Aus den Tagebüchern Hajji Mustafas – möge Allah ihm gnädig sein,
erschienen in: Naqschibandi-News 4/5/6, Turban Verlag 1993,
überarbeitet von ´Abd al-Hafidh Wentzel 

 

 

 

 

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